Medizinische Internetrecherche


1.10.2006   Dr. Albrecht Lang – Ein Vortrag mit praktischen Übungen

Der Vortrag Medizinische Internetrecherche stammt aus meiner Krankenhauszeit. Ich habe ihn mehrfach vor KollegInnen gehalten. Dabei konnte ich aus meine langjährigen Erfahrungen zurückgreifen, die im Jahre 1986 mit einem Kurs bei DIMDI in Köln begannen. Erlernt habe ich damals die sehr effiziente Abfragesprache GRIPS, die ich vorwiegend für Medline-Suchen benutzt habe. Das war damals noch die Frühzeit des Internets.

2015 — The Future of Medical Libraries
Donald A.B. Lindberg, M.D., and Betsy L. Humphreys, M.L.S.
N Engl J Med 2005 352: 1067-1070

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Medizinische Internetrecherche

Vorgehen heute:

Ihre Erwartungen an die Veranstaltung?

Allgemeine Einleitung

Dann weiter praxisnah:

Unspezifische Ressourcen
Spezifische Ressourcen
Medline, auch mit Details
Literaturbestellung
CME
Beispielsuchen

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Medizinische Internetrecherche

Die Frage lautet nicht:
Wo gibt es irgendwelche Informationen?

Sondern:
Wo gibt es qualitativ hochwertige Informationen?

Und:
Wie ist die Qualität der Informationen zu erkennen?

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Qualitätsmerkmale der Informationen

Impressum eindeutig
Erstelldatum aktuell
Aktualisierungsdatum vorhanden
Urheber genannt
Wissenschaftliche Grundlage, Zitate
Mitglied „HON“
Disclaimer
Erscheinungsbild
Fehlende Werbung
Verweis auf Sponsor
Phänomen Googelisierung: Dr. Google

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Was soll gesucht werden?

Allgemein

Begriffsdefinition
Begriffsübersetzung
Rasche Information
Personen/Organisationen
Kongresse
Bilder/Grafiken/Filme/Sounds

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Was soll gesucht werden?

Speziell

Informationen mit Details
Leitlinien
Standards
Klassifikationen
Abstracts
Originalliteratur
Zeitschriften
Online-Bücher

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Wo bzw. womit soll heute gesucht werden?

Allgemein

Suchmaschinen (Google, MetaGer)
Verzeichnisse (Google Gesundheit)
Portale (Gesundheit.de, Medscape, DocCheck)
Indexe (Karolinska)
Linklisten (MHH, meine)

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Wo bzw. womit soll heute gesucht werden?

Speziell

Literatur-Datenbanken (Medline)
Zeitschriften (NEJM, Internist, ZfG, BMJ)
Online-Bücher (Sleisenger, MT-Book, Meck Manual)
Sonstige Datenbanken (Gelbe Liste)
Bibliotheken (Medpilot, Subito)

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Literaturbeschaffung

Kostenfrei

Tipp: Suche nach PDF, PPT, DOC
FreeMedicalJournals
PubMedCentral
PubMed

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Literaturbeschaffung

Kostenpflichtig

Recherche in Medpilot
Literaturbestellung
Kosten
Lieferung

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CME-Online-Fortbildung

Prinzip
Beispiel  Internist
Beispiel Ärzteblatt

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Beispielrecherchen


Neues zu Celebrex(R)
Fachinformation und Preis von Alimta(R)
Medline-Abstracts zu Pemetrexed
ASCO-Abtracts zu Pemetrexed
Bild Valvula Eustachii (Eustachian valve)
Bild akute Pankreatitis
Welche Publikationen finden sich vom Autor ….
Leitlinie Tiefe Beinvenenthrombose
Wie ist die „NNT – Number needed to treat“ für Pravastatin?
Aktuelle Leitlinie Kolorektales Karzinom bei Cancernet
Patienteninformation Koloskopie
Ist die Kombinationstherapie von Clopidogrel und ASS sinnvoll?
Cochrane-Abstract zur Primärprävention der KHK
Wie häufig ist die Lungentuberkulose?
Nutzen der Vorsorgekoloskopie
Leitlinie Magenkarzinom Tübingen

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Medizinische Internetrecherche

Oder: Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

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Heute wie damals ist es mit der Medizinischen Internetrecherche so eine Sache. Was ist nur ein Hype, was folgt nur wirtschaftlichen oder persönlichen Interessen? Wahrheit von Fake zu unterscheiden, ist auch heute oft sehr schwierig. Durch die zunehmende Verwendung von AI, künstlicher Intelligenz, wird das nicht einfacher werden, da die Ursprünge der Information verschleiert oder manipuliert werden können.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Albrecht Lang

    14 Jahre später gibt es immer noch gedruckte Bücher und Zeitschriften. Manchmal denke ich, dass die Internetressourcen die Gedruckten nur ergänzen oder erweitern. OK, Medscape im Smartphone als allzeit bereite Enzyklopädie im Arbeitsalltag, die Websiten der abbonierten Zeitschriften dazu, das ist schon etwas, was es damals nicht gab. Daneben wünscht man sich nun Quellen analog Faktencheckern oder Correctiv.org. Denn viele Datenquellen im Netz unterliegen keinem Peer Review, oder sie verwenden keine Qualitätssiegel, z. B. HON. Oder aber die Abhängigkeiten zu Geldgebern sind nicht erkennbar. Denn keine wesentliche Information gibt es zum Nulltarif. Das haben wir von Google und Facebook samt Konsorten gelernt. Die Echoräume wie bei Facebook sind auch für medizinische Qualitätsinformationen nicht geeignet. Dort werden nur Meinungen verstärkt und polarisiert, jegliche Qualitätskontrolle bleibt außen vor. Als Spätachtundsechziger hat man dafür z. B. das Arzneitelegramm!

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