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Achillessehnen Teilruptur

Achillodynie

Ab Mitte November bin ich zweimal gestürzt, dabei jeweils das rechte Bein verletzt. Einmal könnte sich die harte Fersenkappe eines Turnschuhes durch Überstreckung des Fußes sich in die Achillessehne gedrückt haben. Beim zweiten Mal war es mehr eine Prellung am Trochanter major rechts. Einige Tage später Schwellung am rechten Unterschenkel im Bereich der Achillessehnemit erheblichem Schmerz beim Gehen oder Dehnen. Treppensteigen abwärts war kaum möglich. Eine Achillodynie?

Rechter Unterschenkel am 21.1.2020, die Achillessehne ist definitiv geschädigt und geschwollen.

Eine merkwürdige Erkrankung ist das, eine Achillodynie. Schon unglaublich, da könnte so etwas Wichtiges wie die Achillessehne reißen! Habe mich in meinem Bekanntenkreis umgehört. Einige kannten das, sie kannten auch die exzentrische Dehnübung auf der Treppenstufe. Diese anfangs sehr schmerzhafte Dehnübung auf der Treppenstufe. Die entsprechenden Empfehlungen in der Cochrane Datenbank sind nicht aktuell bzw. zurückgezogen. Wo bleibt die Evidenz bei dieser Therapie?

Am Anfang war ein Sturz im November 2019, bei dem ich mir eine harte Fersenkappe in die rechte Achillessehne gerammt habe. Beginn der stärkeren Schmerzen etwa Mitte Januar 2020. Zwei Wochen später hatte ich nur noch wenig Schmerzen beim Gehen. Ab Anfang Februar habe ich kurze Kompressionsstrümpfe getragen. Dadurch entstand ein subjektives Gefühl der Besserung. Und die Ödeme rechts waren deutlich besser. Ich konnte meinen Crosstrainer schmerzfrei benutzen! Aber die Sehne war im Seitenvergleich immer noch dicker, im Ultraschall besteht eine doppelte Fläche im Seitenvergleich. Nach fast 3 Monaten mache ich immer noch Dehnübungen. Nach der Gartenarbeit hatte ich jeweils etwas mehr Beschwerden.

Auch Anfang Mai 2020 ist die rechte Achillessehne im Seitenvergleich immer noch viel dicker. Es besteht aber kein Druckschmerz mehr, auch keine Ödeme. Bei der Belastung tritt kein echter Schmerz auf, es ist in der Region allenfalls noch ein leichtes Fremdkörpergefühl vorhanden. Treppensteigen geht auf und ab mühelos.

Ich mache die Dehnübungen an beiden Unterschenkeln weiter, aber exzentrisch und konzentrisch. Das ist bei der verminderten Aktivität durch die Maßnahmen bei der Coronavirus-Pandemie ohnehin sinnvoll. Stay-at-home!

Am 15.5.2020 konnte ich eine schön anstrengende Wanderung machen, ohne dass die rechte Achillessehne sich dabei oder danach irgendwie meldete! Also ist es besser, obwohl sie beim Tasten im Seitenvergleich immer noch deutlich dicker ist.

Es scheint so zu sein, dass die Evidenz der Überlegenheit für die exzentrische Dehnung gegenüber der konzentrischen Form oder gar dem isometrischen Krafttraining nicht gegeben ist. Man spricht nun davon, dass „Time under Tension“ und die Gesamtbelastung eher wirksam sein sollen. Das Widerstandstraining soll nicht nur intensiv, sondern langsam ausgeführt werden!

Sportphysio 2017; 05(04): 162-167
DOI: 10.1055/s-0043-119010

Die Rolle der optimalen Belastung

Christian Couppé, Håvard Visnes, Peter Magnusson

Kommentar am 29.8.2023:

Drei Jahre später habe ich die Sache fast vergessen. Ich meine heute, dass es sich mehr um eine Achillessehnen-Teilruptur gehandelt hat. Das war mehr als eine bloße Achillodynie. Der MRT-Befund zeigt das eindeutig. Immerhin ist die Erkrankung bisher unter konservativer Therapie folgenlos ausgeheilt. Die rechte Achillessehne ist aber immer noch etwas dicker. Die Dehnübungen auf der Treppe setze ich fort, es geht mir auch um Muskeltraining.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Albrecht Lang

    Aha, Oliver Sacks hat auch schlimm Bein gehabt! Sturz beim Bergsteigen in Norwegen! Und darüber, seine Erfahrungen und Befindlichkeiten ein Buch mit 250 Seiten geschrieben! Das werden wir mal lesen, wenn es denn erschienen ist!

  2. Albrecht Lang

    Ach übrigens, Matts Hummels hat das auch! Und schon länger! Haha! Achilles!

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