Stellt Euch vor, Eure Spülmaschine ist defekt, sie macht unter sich. Was tun? Einen Pflegedienst rufen? Bei Amazon oder Saturn eine neue bestellen? Oder in ein wirkliches Geschäft in der Nähe gehen, um sie dort nach einem kurzen Plausch mit der Chefin des Ladens zu erwerben? Was würden sie tun? Buy local oder bei den Giganten shoppen?
Also, wir haben genug von diesen krakenartigen Megagiganten. Wenn es darum geht, alle Geschäfte vor Ort zu erledigen, da haben die echt Erfolg. Sind denn alle kleinen Geschäfte bereits platt gemacht? Nein, eines leistet erfolgreich Widerstand, ein kleines Elektrogeschäft an der Hauptstraße und in der Nähe. Wir kommen dort nach der Mittagspause an.
Die Chefin wird gerufen, sie ist schon in fortgeschrittenen Alter, aber noch ganz munter. Sie führt nur das Beste vom Besten, keine Frage, und weiß auch sofort, welche Maschine für uns die richtige ist, na klar! Die zweite etwas preiswertere ist es dann schon, die erklärenden Worte sind präzise und lassen keine Zweifel aufkommen. Kurzer Anruf beim Hersteller, ja, in drei Wochen kann geliefert werden. OK, ist gut, bis dahin muss mit der Hand gespült werden, das schaffen wir. Und mit dem Bezahlen? Na selbstverständlich: Erst die Ware, dann das Geld. Die Rechnung wird bei der Lieferung der Ware ausgehändigt, da können sie in aller Ruhe überweisen. Da ist dann alles drin, Lieferung, Einbau und auch Entsorgung des Altgerätes. Der Gesamtpreis 10 % unter dem Listenpreis des Herstellers. Whow!
Nicht zu fassen, das ist ja günstiger als bei Amazon. Und das bei einem regionalen Händler. Und der Preis ist komplett, es gibt keine versteckten Kosten, keine Lieferung bis 20:45 auch am Samstag, keine gefakte Bewertung im Portal, die Steuerzahlung erfolgt in Europa.
Das gibt es bei der älteren Dame sozusagen um die Ecke! Mit freundlicher Konversation. Buy local! Cool!
Die Spülmaschine wurde nach drei Wochen geliefert, angeschlossen, eingewiesen. Die alte Maschine wurde mitgenommen. Zusammen alles für den vorher vereinbarten Festpreis. Und der Handwerker war Michael, den ich ja schon lange kenne. Noch ein kurzer Plausch über alte Tage. Michael hat berichtet, dass die Chefin 81 Jahre ist, ihr Mann 87. Beide arbeiten noch arbeitsteilig im Elektrogeschäft. Unglaublich!