Direkt vor dem Haus, da steht das Verkehrshindernis. Eine Eberesche, der Baum des Jahres 1997, in einer kleinen Verkehrsinsel gepflanzt, damals auf meine Kosten, da die städtische Haselnuss schnell vertrocknet war. Eingepflanzt in zu viel Beton und viel zu wenig Erde. Die kleine Insel ist schon irgendwie krass. Sie behindert schon große PKW. Was aber, wenn die viel zu großen Müllfahrzeuge von TBR oder AWISTA (derzeit) durchmüssen? Selbst wenn ein kompakter PKW in der Nähe der Insel korrekt geparkt ist, dann geht nichts mehr. Lautes Schreien des Fahrers und eine Hup-Orgie sind die direkte Folge.
Den Straßenbaum und die Insel hatte ich im Laufe der Jahre irgendwie adoptiert. Ich habe ihn immer gegossen und gedüngt, das Unkraut von der Insel beseitigt, Hundekot entfernt, bepflanzt und kleine Quader zu seinem Schutz hingelegt. Nun brettert der Riesen-LKW von AWISTA gleich mehrfach dagegen, Äste brechen, ein großes Stück Rinde wird abgerissen. Da hilft mein Baumharz nur vorübergehend, und schon hat der LKW wieder zugeschlagen. Ich war kurz davor, zu resignieren.
Was tun? Ich habe bei der Stadt Remscheid angerufen. Entweder möge die Stadt die Insel beseitigen lassen, oder die Entsorger möchten kleinere Fahrzeuge einsetzen. Tatsächlich habe ich die AWISTA bei einer Testfahrt mit einem kleineren LKW erwischt, und gesehen, wie dabei beinahe eine andere Verkehrsinsel abgerissen wurde! Ist das denn so schwer? Mann!
Noch mal zurück zum deutschen Wort Verkehrsinsel. Das ist doch ein schönes Wortspiel – eine Insel im Verkehr, eine Art Oase in der Verkehrswüste. Wie eine Metapher.
Ich glaube, ich kümmere mich doch wieder um die kleine Insel im Verkehr und um die Eberesche. Schauen Sie doch mal, welche Mengen von Früchten dieser unscheinbare Baum angesetzt hat. Und wie toll das aussieht! Der hat nicht aufgegeben! Trotz der widrigen Bedingungen. Trotz eines Baumschädlings.
Heute war es so weit. Um 9 Uhr lag die Verkehrsinsel noch im Schatten. Ich war noch voller Aktivität und habe nun das Unkraut entfernt, bei Quecken-Gras ist das naturgemäß schwierig. Dann Hundekot beseitigt, die Erde etwas geglättet, das Unkraut um die Insel rum entfernt und gekehrt. Es sieht nun schon viel besser aus. Allerdings ist die Erde unglaublich trocken, obwohl ich gestern Abend noch eine Gießkanne Wasser aufgebracht habe.
Jedenfalls wurde ich in der Stunde von 3 Hundeführern angesprochen. Zweie sind mir gut bekannt, was zu längeren Gesprächen führte. Ganz interessant. Wenn die Verkehrsinsel zu etwas gut ist, dann für diese Gespräche.