Heute habe ich eine 2-stündige Radtour entlang der Wuppersperre bis nach Hückeswagen und über die Balkantrasse zurück gefahren. Eigentlich ist das meine beliebte Standardstrecke. Deswegen sehe ich leider die Folgen des Waldsterbens um so deutlicher. An sehr vielen Stellen sind die Fichten schwer krank oder schon weg. Leider sieht man auch die Folgen an Laubbäumen, viele Buchen sind mitbetroffen. An manchen Stellen wirkt der Mischwald herbstlich, Blätter liegen bereits auf dem Boden.
Im eigenen Garten ist mir aufgefallen, dass beim großen Tulpenbaum, einem amerikanischen Waldbaum im unteren Bereich die borkige Rinde ab bröselt. Gut, dieser Baum hat als Spezialität eine sich anhebende große Wurzelscheibe. Somit muss wurzelnah immer ein Umbau erfolgen. Ich habe in 30 – 50 cm Höhe die lose Borke manuell entfernt. Darunter finden sich einige mit Gänge, die mit dunklem Bohrmehl ausgefüllt sind. Zusätzlich sieht man wenige weißliche 2,5 mm große ovale Krabbeltiere im Bohrmehl, vielleicht Milben, die Parasiten von Borkenkäfern sein können. Das Geschehen scheint nur im Bereich abgestorbener Borken stattzufinden. Eier, vitale dicke Larven oder sogar Schäden in das vitale Holz habe ich nicht gesehen. Bohrlöcher waren nur ganz wenige zu finden. Ähnliche Veränderungen findet man am Stamm in Höhe von ehemaligen Astschnitten.
Warten wir das mal ab. Eventuell werde ich mal einen Experten fragen. Bruchgefährdet scheint der Baum gegenwärtig noch nicht.
Ich bin um den See und im Naturschutzgebiet Hengstener Bach durch Wald gegangen. Man hört seit Jahren Sägen. Ich sehe Neuanpflanzungen am Hang und ansonsten kahle Stellen, schlimme Wälder trotz Baumschutzverordnung. Ich sehe nur, dass die Tiere jetzt schon auf mein Grundstück kommen, ein Eichhörnchennest, viele Vögel. Zuwenig Bäume gibt es, kaum ein Jungtier überlebt, zu viel Licht, zu viele Katzen, zu viele Elstern, Brutplätze fehlen. Mein Biotop kann ich kaum schützen. Die Menschen ziehen ins Grüne, dann stört das Grüne, und ich bin der grüne Spinner.