Rundwanderung ausgehend von Laupendahl bei Kettwig
Es ist ein anfangs sonniger Tag im November, die Temperaturen liegen bei angenehmen 12 °C, also gut geeignet für Wandern im Neanderland bei Kettwig. Unser Parkplatz war an der Kirche St. Josef. Von dort gehen wir vorbei an der Rindersberger Mühle, einem ehemals historischen Gebäude. Dann folgen wir dem Neanderlandsteig bergan und gelangen schließlich zum idyllisch gelegenen Schloss Landsberg, heute im Besitz der Thyssen-Stiftung. Man darf immerhin im vorderen Teil der Anlage herumlaufen. Selbst das mutmaßliche Gästehaus der Anlage hat eine „moderne“ historisierende Architektur.
Wir gehen etwas zurück, und gehen über eine Art Wall zum Wanderweg auf die andere Seite. Es geht steil bergab zu einer etwas deplatziert wirkenden Steinbrücke, die aber gerade deswegen in das Ensemble passt. Nun geht es wieder steil bergauf. Wir folgen dem schönen Weg durch den Herbstwald, gelangen an eine Weide, über uns tatsächlich einige Verkehrsflugzeuge im Landeanflug, überqueren die Essener Straße. Direkt auf der anderen Seite geht der Wanderweg weiter. Wir folgen ihm, schließlich am Waldrand, bis er wieder nach links auf den Ruhrhöhenweg trifft. Hier sind tatsächlich viele Wanderer unterwegs.
Dort gehen wir etwas zurück nach links, und gehen über den Hasenbrucher Weg. Hier hat man eine schöne Aussicht über die Felder und zu verschiedenen Anwesen. Reiterhöfe ohne Reiter, leider, wegen Corona. Am Fußbein biegen wir links ab. Später biegen wir auf die Straße Boxmaul ab. Wir erreichen die Essener Straße an einem Parkplatz mit einem Riesenhaufen Wurzelstümpfe. Hier machen wir unser Picknick, es liegt etwas Wasser in der Luft, kurz ist es neblig. Man sieht deswegen kaum die Jets im Anflug auf Düsseldorf Airport.
Nun machen wir uns bei schon wieder besserem Wetter auf den Rückweg. Dabei geht es lange Waldwege zurück. Bald sehen wir einen ungewöhnlichen herbstlichen Lärchenwald über einer vertrockneten Farnwiese. Eindrucksvoll! Danach gelangen wir zum alten jüdischen Friedhof von Kettwig aus dem Jahre 1790, er liegt mitten im Wald. Ein Stück deutsche Geschichte quasi zum Anfassen. Die alten, manchmal verwitterten Grabsteine mit ihren Inschriften können wir bedauerlicherweise nicht lesen. In der Umgebung stehen hohe Buchen, das Unterholz ist durch große Ilexsträucher gekennzeichnet. Die niedrige Tür des Friedhofes ist frisch beschädigt.
Über den Sommersberg gelangen wir an mehreren einsam gelegenen Häusern vorbei steil bergab zurück. Wir gehen an Rindersberger Mühle vorbei und gelangen bald zur Kirche und damit zum Auto zurück.
Es war eine ungewöhnliche Wanderung im Spätherbst in direkter Nähe von diversen Großstädten. Dennoch handelte es sich um eine fast komplett idyllisch geführte Route durch das Neanderland bei Kettwig. Selten mal eine Bank zum Sitzen. OK, die Autobahnen sind leider fast ständig akustisch präsent. Jets sind zum Glück – oder besser gesagt: wegen der Pandemie – fast keine zu hören und zu sehen.