Wanderung im Naturschutzgebiet des Altrheines!
Das soll es geben, eine naturnahe ruhige Wanderung am Rhein nahe Düsseldorf? Zugegeben, das klingt nach Utopie! Und die Reiher mit verschiedenen Farbnuancen des Gefieders stehen fotogen im Niedrigwasser herum. Es ist hier schließlich Überschwemmungsgebiet. Und deshalb gibt es bestimmt leckere Frösche und Fische, wenn es wärmer wird auch Insekten. Man lässt der Natur am Althein beinahe freien Lauf. Es sei denn, einer der zahlreichen alten und hohen Bäume stürzt auf den Stümpeweg, der auf einem Damm verläuft.
Und dann sehen wir auch den Fotofreund mit dem Mega Teleobjektiv. Ach das gibt es nicht, ich sehe das Objekt seiner Begierde, nämlich den leuchtend blauen Eisvogel mit seiner orangefarbenen Unterseite ganz schnell auffliegen! Zuletzt haben wir so einen Vogel mitten in Paderborn an einer Quelle unterhalb des Domes gesehen.
Auenblicke.de ist die Webseite dieses facettenreichen Naturschutzgebietes. Ich spare mir deswegen Ausführungen zu Details. Wir gehen einen Rundweg von etwa 10 km. Unser Ausgangspunkt ist der große und gut besuchte Wanderparkplatz Piels Loch. Von dort gehen wir über die Brücke und folgen auf der anderen Seite links dem Stümpeweg. Auenlandschaften, flache Seen und urwaldähnliche Abschnitte wie auch hohe Bäume, seien es Eschen, Silberweiden, Silberpappeln, Eichen oder später auch Kopfweiden. Viele Misteln sind zu sehen.
Leider müssen wir wegen Corona die zahlreichen Gastätten, Schlösser – in Benrath und Garath – und historischen Einrichtungen wie das Römermuseum Haus Bürgel unbesucht lassen. Was bleibt, ist die Sonne, die frische Luft, die Ruhe, das Picknick und der Kaffee in der Thermosflasche.
Ich hatte vorher mal einen provisorischen Rundweg geplant, dem wir auch beinahe folgen. Hinter dem Campingplatz gehen wir aber direkt zum Rhein zu den Buhnen. Wenn es wärmer und mehr Sand dort wäre, könnte man meinen, wir befänden uns am Meer. Aber es ist der Vater Rhein, trotz relativem Niedrigwasser imposant, schnell fließend, die Sonne spiegelt sich enorm. Wir sind ja auch auf der Schäl Sick, also der falschen Seite des Rheines. Aber egal, das ist etwas für Rheinländer….
Etwa 3 km führt uns der Weg direkt am Rhein entlang. Und es sind nur wenige Fußgänger zu sehen. Der Schiffsverkehr ist heute nicht stark. Auf der anderen (richtigen!) Seite sehen wir die markante Silhouette von Zons. Hier wäre auch gut Wandern!
Nun verlassen wir wieder den Rhein und gehen durch ein Weidegebiet entlang von uralten Kopfweiden in Richtung des Wanderparkplatzes zurück.
Es war ein wirklich ruhiger und sonnig Wandertag. Die Urdenbacher Kämpe ist so groß, dass sich hier viele Menschen gleichzeitig aufhalten können, ohne sich gegenseitig zu nerven. Und das in einer tollen Natur! Es lohnt sich!