Reaktivierung der alten Carrera-Bahn!
Es ist etwas Eile geboten, denn der junge Mann im Alter von 8 Jahren hat sich angekündigt! Bis dahin muss die alte Carrera-Bahn Typ Universal wie versprochen wieder funktionieren! Ich habe schnell noch Niedervolt-Stecker und weitere weiße Einsteckleitplanken bestellt. Die wurden schnell geliefert.
Die fünf Rennwagen sehen zum Teil aus wie neu, andere sind schon deutlich mitgenommen. Sie haben offensichtlich bei hoher Fahrleistung diverse Unfälle hinter sich und dabei manche Plastikteile eingebüßt.
Die kompliziert aufgebauten Stromabnehmer sind bis auf den eines blauen Monoposto in Funktion. Dessen Reparatur gelingt aber schließlich, da ich noch einen solchen in Reserve habe. Erstaunlich, wie kompliziert die damals aufgebaut waren! Die drehbare Mechanik und drei Feinfedern sorgen für ein störungsarmes Fahrvergnügen. Bei der Reparatur ist viel Feinmotorik erforderlich.
Ich habe anschließend alle Rennwagen geöffnet, gereinigt und mit Nähmaschinenöl gängig gemacht. Im Bereich der Abnehmer habe ich Kontaktspray eingesetzt. Danach laufen alle prima, wenn sie auch unterschiedliche Spitzengeschwindigkeiten erreichen werden.
Die nächste Klippe ist die Stromversorgung der Anlage. Meinen selbstgebauten Transformator mit Gleichrichter und zwei Schiebereglern habe ich wegen Sicherheitsbedenken vor Jahren schon entsorgt. In meinem Fundus – gut, dass man ihn hat – finde ich einen modernen elektronischen Transformator 12V 3A. Bei dessen Koaxialstecker ist etwas Improvisation erforderlich. Die Buchsen an der Stromübergabe-Schiene weite ich mit einem Bohrer 2,5 mm auf, damit die Steckerchen der Fahrregler hineinpassen.
Im Original ist die Spannung bei Carrera Universal etwas höher, wohl etwa 16 Volt, aber langsamere Autos fliegen definitiv nicht so schnell aus der Kurve. Das sorgt letztlich für mehr Fahrspaß.
Danach baue ich mit viel Geduld die L-förmige Strecke auf. Die Größe dürfte etwa 2,5 mal 1 Meter betragen. Nun noch die vielen Kurven mit Leitplanken gesichert, damit die Wagen nicht sofort rausfliegen. Wir lassen die Wagen eine gewisse Zeit zu Probe laufen, damit die Stromleiter der Schienen durch Abrieb weniger Korrosion aufweisen.
Nun steht dem Fahrspass nichts mehr im Wege. Der junge Mann kann kommen!
Sofort stürzt er sich auf die Anlage und testet alle möglichen Kombinationen durch. Fahren in Gegenrichtung oder mehrerer Modelle im Gänsemarsch sind nur zwei der möglichen Optionen. Eine echte Schwierigkeit scheint aber zu sein, langsam genug und sehr gleichmäßig zu fahren. Das ist nötig, um nicht gleich in der ersten Kurve rauszufliegen. Wie die Cracks der Slot Car-Rennen das wohl hingekriegt haben? Vor vielen Jahren gab es mal so einen Hype damit.
Fazit:
Väter beziehungsweise Opas sind diejenigen, die sich mit solchen technischem Spielsachen zumeist selbst bespielen.