Tanzen zu touristischen Zielen
Wir haben bereits mehrere Tanzreisen erlebt. Sie führten uns zu verschiedensten Zielen. Die Teilnehmer waren immer hoch motiviert und freundlich. Die Lehrer waren manchmal hoch qualifiziert, gelegentlich durch Let’s Dance sogar öffentlich bekannt. Das Gruppenerlebnis fanden wir immer sehr angenehm. Tanzreisen sind Aktivreisen.
Unsere allererste Tanzreise mit dem Thema Salsa/Merengue ging nach Hachen im Sauerland zum Sportzentrum des LSB NRW. Die Namen des jungen Trainerpaares habe ich leider vergessen. Ihr persönlicher Frust über den Turniertanz (Hauptgruppe Latein) ist mir noch gut in Erinnerung. In einer großen Halle fand das Training statt, mit sehr vielen Teilnehmern jeweils. Die damals erlernten einfachen Folgen sitzen auch heute noch bombenfest. Es muss also eine gute Veranstaltung gewesen sein!
Eine weitere Tanzreise, diesmal mit Max tanzt führte uns nach Lanzarote, der weiß-schwarzen Vulkaninsel, geprägt von Cesar Manrique. Trainer war diesmal Daniel Benz, der uns beim Bier schon mal sein Leid klagte. Wie er in seiner aktiven Zeit mit wunderschönen Frauen getanzt habe. Aber leider nur getanzt, gar nicht nachhaltig das ganze für ihn. Die Gruppe hatte Tanzschulniveau, sie war somit sehr heterogen. An den ChaCha dort kann ich mich noch gut erinnern.
Max tanzt brachte uns auch nach Usedom in ein kleines schickes Grand Hotel. Trainer waren die hochklassigen Madeleine und Boris Rohne. Auch diese Supertänzer müssen offensichtlich Geld verdienen. Ich habe sie vergleichsweise als sehr distanziert erlebt, obwohl sie ihr kleines Kind dabei hatten. Erinnern kann ich mich noch an ein quadratisches Tanzparkett in einem richtigen Ballsaal und den Unterricht in Quickstep.
Zweimal waren wir mit der Kölner Tanzschule Auftakt, also mit den freundlichen Kriszti und Christian Eisolt in Budapest. Eine nette Gruppe war das jeweils, schöne Events werteten diese Reisen enorm auf. Der Unterricht fand einer lokalen Tanzschule in authentischer Umgebung statt. Unterrichtet wurden z. B. Langsamer Walzer und ChaCha. In Eigeninitiative haben wir zusätzlich einige lokale Milongas besucht. Sprach- und ortskundige Freunde und Reiseleiter sind schon eine tolle Sache. Auch bei einer Tanzreise.
Die nächste Reise, nun mit tangoarte aus Wuppertal führte uns nach Rom. Untergebracht waren wir mitten in Trastevere in einem 250 Jahre alten Palazzo. Super! Die Stadt Rom selbst ist toll, die Aktivitäten dort fand ich stressig. In der Oper wurde eine deutsche Version von Zauberflöte mit dominierenden Multimedia-Elementen gezeigt. Der Tango-Unterricht durch Piedra und Tom fand in einer fußläufig zu erreichenden Tanzschule statt. Von der Ausbildung her ist mir eine Rückfall-Folge in Erinnerung. Diese Figur passt m. E. nicht so gut zur Milonga wegen der Unfallgefahr. Piedra ist dennoch eine vorzügliche Tänzerin!
Wieder mit Max tanzt reisten wir Anfang 2020 nach Bad Nauheim, um dort von Speedy Frank Dempewolf unterrichtet und unterhalten zu werden. Am Kurpark und direkt neben dem Denkmal für Elvis Presley waren wir untergebracht. Ich erinnere mich noch an Rumba Natural Top und Advanced Opening Out. Etwas skurril wirkte der Woodpecker in Quickstep, aber Frank fand die Figur lustig. Leider war ich zu dieser Zeit durch meine schmerzhafte Achillessehne gehandicapt. Ballenschritte waren damit nicht möglich. Aber insgesamt waren es angenehme Tage.
Mit Begeisterung unternehmen wir, gerade in der Coronazeit, aber auch überhaupt in der Zeit der Klimakrise und nun auch noch der Energiekrise Tanzreisen nach Remscheid. Gemeint ist: Wir nutzen das Angebot der Tanzschule Woite. Für den ökologischen Fußabdruck ist das auch gut.
Und dann kam Coronavirus. Und „unseren“ Tanzsportclub haben wir nach 13 bzw. 15 Jahren verlassen, da die Stimmung dort für uns nicht mehr hinnehmbar war. Wie sollte diese große Lücke nun geschlossen werden? Keine Tanzreisen mehr und kein Tanzsportclub?