Vor dem Start
Es ist ein wunderbarer Morgen mit Sonne und blauem Himmel. Dazu ist es schon recht warm. Da heißt es, genügend Trinkwasser mitzunehmen. Wir fahren ein paar Kilometer von Stolberg nach Vicht. Bei der Kirche parken wir. Von den schweren Schäden der Flutkatastrophe ist auf den ersten Blick wenig zu sehen. Allerdings sind beim genaueren Hinsehen unbewohnte Erdgeschosswohnungen und Leerstände ganzer Häuser unübersehbar. Lehmjöres, so ist die der örtliche Name für die Bewohner von Vicht. Wandern auf dem bekannten Lehmjöresweg um Vicht herum ist heute der Plan.
Zunächst betreten wir die etwas schmucklose Kirche und zünden 3 Kerzen zum Gedenken an. Dann geht es los. Der Lehmjöresweg weist eigentlich genügend Markierungen auf. An manchen Stellen sind sie allerdings etwas widersprüchlich. Die Qualität der öffentlichen GPX-Tracks ist auch in den APPs nicht sehr gut. Ich habe deswegen obige Datei selbst erstellt. Wir gehen den Weg gegen den Uhrzeigersinn. Wegen steiler Abschnitte an den Kluckensteinen und am Dörenberg sind Wanderstöcke dort hilfreich.
Start in Vicht
Wir gehen rechts der Kirche und gelangen auf einen Querweg. Hier wird gerade gebaut, und Arbeiter bitten uns freundlich vorbei. Wir passieren einen flachen Teich, gehen durch den Ortsteil Hüt. Dann wird die Fischbachstraße gequert. Wir gehen den Weg Am Kluckenstein bergauf, und oben eine Treppe nach rechts zu Am Burgberg. Hier ist die Beschilderung leider fehlerhaft, denn wir gehen nach halbrechts über den offenen Hof eines Anwesens. Ein großer angeleinter Hund geht freiwillig zur Seite. Ein kurzer Plausch mit seinem Herrchen.
Bald erreichen wir das HiTech-Edelstahlkreuz auf dem Kluckenstein. Hier ist ein Aussichtspunkt auf Vicht. Links vom Kreuz sehen wir die ersten rötlich-braunen Steinquader. Hier geht der Weg vorbei und steil bergab. Rutschgefahr bei Nässe! Wir sehen weitere, noch größere Felsformationen. Fotos bieten sich an. Schließlich erreichen wir einen Pfad oberhalb der Gärten und biegen nach links ab.
Die Straße Am Burgberg führt oberhalb des Neuenhammer, wo wir neben der Gesamtanlage mit dem Platenhammer zwei steinerne, uralte Vorläufer von Hochöfen, Frischöfen genannt, bewundern können. Es ging hier jahrhundertelang um Eisenerzeugung. An der nächsten Kreuzung gehen wir nach links in den Wald bergauf an Fischteichen vorbei. Hier halten wir uns links, dann scharf links.
In einem weiten Bogen gehen wir schließlich auf ein Wohngebiet zu. An einer Pferdeweide lädt eine Bank zum Verweilen ein. Ein schöner Platz ist hier, ein braunes Pony grast in aller Ruhe. Nun geht es nach rechts über die Burgbergschneise durch den Wald. Bei der ersten Gelegenheit biegen wir scharf nach links ab und gehen bergab. Von diesem Waldweg aus biegen wir etwa 100 m vor der Hauptstraße scharf nach links auf einen leider nicht markierten Pfad ab.
Das Highlight
Dieser Pfad entlang eines natürlichen Baches und entlang von Viehweiden ist das eigentliche Highlight der Wandertour. Es gibt hier Sitzbänke, alte Bäume und schöne Aussichten. Wir gehen schließlich auf die Wohnstraße Dicke Hecke zu und folgen ihr. Dann biegen wir scharf nach rechts auf die Hauptstraße ab. Hinter Hausnummer 89 gehen wir nach links über den Fischbach. Der Weg geht in einem Bogen nach rechts. Bald geht es am Waldrand entlang. Auch hier gilt es, aus dem Schatten heraus die schöne Aussicht zu genießen. Auf dem Weg A3 gehen wir auf die Leuwstraße zu.
Das Fleuther Kapellchen als historischen Ort lassen wir rechts liegen und gehen nach links auf die Leuwstraße. Gleich geht es nach rechts und im Bogen wieder links zum Sportpark Dörenberg mit Sportplätzen und Gebäuden. Links des Sportplatzes gehen wir vorbei. Über einen gewundenen Weg geht es an Pferdeweiden vorbei und bald bergab, zuletzt auch recht steil über Gras zu Am Dörenberg. Nun geht es nach links. Wir erreichen die Hauptstraße und gehen rechts. Hier sind die Flutschäden leider unübersehbar. Das muss sehr schlimm gewesen sein.
Zurück
Bald geht es nach links und der Ausgangspunkt ist wieder erreicht. Den zweiten, auch kürzeren Teil auf der westlichen Seite des Vichtbaches durch den Stolberger Wald, am Friedhof Stolberg-Vicht vorbei sparen wir uns diesmal. Stattdessen gehen wir zum Dorfladen Vicht, der fast alles zu bieten hat, was man hier braucht. Bäckerladen, Café, Edeka, Metzger, Post, Kiosk. Hier trinken wir unseren Kaffee. Alle sind hier freundlich.
Wandern auf dem Lehmjöresweg um Vicht war sehr angenehm, mit unterschiedlichen Eindrücken. Die Zerstörungen waren noch erkennbar. Wir waren aber definitiv keine Katastrophentouristen, deswegen gibt es hier keine Bilder dazu. Der Bezug auf die Ortsgeschichte Vicht ist selbst zu erarbeiten, dass hier zum Beispiel Ursprünge der Erzverarbeitung lagen. Schöne Ausblicke in die Natur gibt es zur Genüge. Und ruhig ist es hier überall. Hier noch der Link zu unserem schönen Spaziergang in Stolberg im Rheinland.