Gestern war wieder Tangokurs in der Tanzschule Woite in Remscheid. Es ging um eine Wiederholung, Sacada einfach bei Tango argentino. Wie geht das eigentlich? Neulich beim Tangoball in der historischen Stadthalle in Wuppertal konnten wir die Figur bei den Showpaaren bewundern. Sie geht nach der Seite, er geht rechtzeitig auf sie zu, belastet und nimmt ihren Platz ein. Das sieht von der Ferne so aus, als ob er ihr hinteres Bein wegkickt und damit eine Drehung bei ihr einleitet.
Natürlich ist viel Show dabei. Was wie eine Machopose wirkt, erfordert in Wirklichkeit die Interaktion von Leader und Follower, eine wechselseitige Kraftübertragung. So wie bei einem Outsidespin in den Standardtänzen.
Erste Version: Er geht vorwärts.
- Er geht links vor, sie rechts zurück
- Sie wird von ihm nach rechts geschoben, er geht rechts vor und schiebt (mehr angedeutet) ihr rechtes Bein nach hinten. Dadurch dreht sie weiter nach rechts in einen Backward ocho.
- Er (geht und) dreht mit einem Fußwechsel 180° nach rechts.
- Das unterstützt ihren Backward ocho.
- Es folgt ein weiterer Ocho von ihr nach links.
- Nun kann sie z. B. nach vorne in Tanzrichtung wieder herausgehen.
Zweite Version: Sie geht vorwärts.
- Beide gehen nach links, halten inne, etwas Abstand, beide leichte Gewichtsverlagerung nach hinten.
- Nach der Schwungaufnahme geht er nach rechts seitlich und sie mit links innen zu seinem linken Fuß.
- Dabei dreht sie mit Schwung in einen Forward ocho, er in einen Backward ocho nach links.
- Dann kann sie im nächsten Forward ocho wieder nach vorne gehen in Tanzrichtung.
Voilà, da sind zwei Versionen der Tango Sacada einfach aus der letzten Unterichtseinheit. Sie können als Vorlage für zahlreiche weitere Varianten dienen. Letztlich kann selbst der Giro durch eine wechselnde Sacada aufgewertet werden. Und sowohl Leader als auch Follower können die Initiative ergreifen. Das ist typisch für Tango argentino. Es gibt immer etwas zu lernen. Hier meine vielen Posts zu Tango argentino. Viel Freude damit!