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Wanderstrecke Scharpenacken und Murmelbachtal

Wandern im Naturschutzgebiet Scharpenacken

Seit Tagen verfolge ich die Wetter-App. Bald soll uns eine Südströmung direkt aus der Sahara erreichen, mit Staub und Wärme bis 24 °C. Das wird der ideale Tag für Wandern im Naturschutzgebiet Scharpenacken im Südosten von Wuppertal. Der ehemalige Truppenübungsplatz ist heute naturbelassen. Er ist zu 60 % meist mit hohen Buchen bewaldet, hat einen zentralen Höhenzug, der nach Osten gerichtet ist und 326 m Höhe erreicht. Gerade von dort hat man schönen Fernblick. Einzig störend sind die vielen frei laufenden Hunde.

Exkurs: Flugmodellsport auf dem Scharpenacken

An das schöne Areal auf dem Scharpenacken erinnere ich mich besonders gerne, da ich hier bis 2014 in unterschiedlicher Intensität meinem Modellflughobby nachgegangen bin. Am Anfang begleiteten mich meine Söhne dorthin. Ich habe für beide und später für mich viele Flugmodelle gebastelt, die heute noch mein Haus füllen. Zugegeben, es ist ein tolles Naturerlebnis, im Mai bei sonnigem Wetter und Quellwolken mit größeren Flugmodellen in der Thermik hochzufliegen, und dabei den Raubvögeln zu folgen, die ja die Thermik anzeigen. Ich war so weit, dass ich wie selbstverständlich dabei das Gefühl hatte, selbst im Cockpit zu sitzen. Selbst nahe an den Wolken fliegen! Von der Modellfliegerei bin ich dennochaus mehreren Gründen abgekommen:

1. Seit 2014 sind am Scharpenacken selbst leichte Elektroflugmodelle verboten.
2. Hallenflug im Verein FMC Lichtenplatz mochte ich nicht betreiben.

3. Dessen Fluggelände „Sonnenwiese“ ersetzt nicht das großzügige Gebiet am Scharpenacken.
4. Die gesetzlichen Auflagen haben sich verändert.
5. Schulungsnachweis und Registrierung (e-ID) sind nötig.
6. Hier einige Grundregeln zum Modellflug zusammengefasst.
7. Unsere Modelle ähneln stark den Drohnen im Krieg Russlands gegen die Ukraine.
8. Das Leben geht weiter.

Start der Wanderung

Am 6.4.2024 war es so weit. Schnell noch etwas leckeres Gebäck und Kaffee für die Brotzeit eingepackt, die Ausrüstung gecheckt und auf geht’s. Die Fahrzeit zum Parkplatz zwischen Erbschlö und Sportplatz an der Parkstraße beträgt 15 Minuten. Hier sind um 12 Uhr noch fast alle Plätze frei. Die Wanderschuhe angezogen, und los geht es in Richtung Lichtscheid. Nach 100 m biegen wir scharf nach rechts ab, nach weiteren 100 m links und bald wieder rechts in Richtung Hadberger Siefen. Bald erreichen wir über einen panzertauglichen Fahrweg eine idyllische Waldwiese am Schmalenhofer Bach.

Zum Kupferhammer

Der Siefen des Schmalenhofer Baches ist eine eindrucksvolle Erfahrung. Noch rauscht nur der Bach und die Wiesen sind grün. Die hohen Buchen treiben eben erst aus, sodass alles noch sehr hell ist. Wir gehen den Weg bis zur Industrieansiedelung Kupferhammer. Dabei passieren wir den Tunnel unter der Bahnstrecke. Dahinter ist es dann durch die Nähe der Autobahn A1 sehr laut. Wir gehen deswegen rasch nach links und bergauf. Bald erreichen wir die alte Brücke über die Bahnstrecke. Dahinter geht es nach rechts bergan, große Buchen stehen hier, rechts eine Bärlauchwiese. Nach links gehen wir über Wüsterfeld in Richtung Bushalte Konradswüste. An der Straße Am Hufeisen gibt es erstmals mehrere Bänke, die auch wegen schöner Fernsicht auf den Ehrenberg zum Picknick einladen.

Mumelbachtal

Nun geht es scharf rechts und nach etwa 300 m am Schuchartplatz wieder scharf nach links. Es folgt ein lichter Hangweg weit oberhalb des Murmelbaches, der den glanzvollen Namen „Residenzenweg“ X7 führt. Diesem folgen wir, bis es nach rechts zum Teich im Murmelbachtal geht. Wir gehen über einen steinigen Weg auf dem X7 links entlang. Jetzt geht es erst rechts am Murmelbach bergauf, später auf anderen Seite links entlang. Noch sind keine Blüten im Rhododendronpark Vorwerk zu sehen. Das Murmelbachtal weitet sich hier auf. Neben Schwemmarealen finden sich imposante alte Weidenbäume und grüne Wiesen. Es ist sehr idyllisch hier.

Scharpenacker Berge

Später gehen wir scharf links über eine Wiese den Hang hinauf. Dort gehen wir auf dem oberen Weg rechts und nach etwa 50 m links und dann bis zum geteerten Scharpenacker Weg. Das ist der Hunde-Ausführweg überhaupt. Man könnte jetzt links gehen und die Aussicht auf den Scharpenacker Bergen genießen. Wir gehen aber rechts in Richtung des Haupteinganges des Gebietes. Etwa 50 m davor gehen wir nach rechts und folgen dem bogigen Weg nach links. Schließlich geht es links über eine kleine Brücke.

Rückweg

Wir folgen dem Hangweg südwestlich des Schmalenhofer Baches und kommen an eindrucksvollen alten Buchen und bemoosten Abschnitten vorbei. Die Bilder oben zeigen dies sehr schön. Wir gehen unterhalb von DHL vorbei direkt in den Wald, queren das Tal des Hadberger Baches, bis wir Bürogebäude auf der anderen Straßenseite sehen. Unser Weg führt aber nun noch im Wald scharf nach rechts auf einen Pfad in Richtung Parkstraße. Knapp davor geht es links zurück zum Parkplatz. Die Strecke betrug 8,6 km bei einem Höhenunterschied von 200 Metern. Das ist doch zu bewältigen!

So war es

Wandern im Naturschutzgebiet Scharpenacken entlang des Schmalenhofer Baches mit Rückweg über das Murmelbachtal war ein echter Ausflug in die Natur und oft idyllisch. Wir werden, wenn die Bäume ausgetrieben haben, eine ähnliche Strecke vielleicht bis zum Tölleturm und den Barmer Anlagen gehen. Und noch mehr das Naturerlebnis Wald genießen. Es gibt hier reichlich Fotomotive für Naturfreunde.

Nachtrag Lokalpolitik am Scharpenacken in Wuppertal

Die negativen Aspekte durch die vielen frei laufenden Hunde und den Schafskot habe ich bewusst außen vor gelassen. Dass vor 10 Jahren maximal 20 Modellflieger Tausenden von Hunden bzw. Hundebesitzern weichen mussten, kann man auch Klientelpolitik nennen, ein Bauernopfer, „Haltet den Dieb!“. Das Umfeld des Scharpenacken ist ja vielfach durch Industrie bzw. Logistik geprägt, auch nicht gerade toll für die Natur. Man kann am Scharpenacken gut erkennen, wie konkurrierende Interessen hart aufeinander treffen. Selbst Freizeitaktivitäten erzeugen Stress. Doch lassen wir das. Das Gebiet selbst ist sehr schön!

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