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Mixxx als DJ Player für Tanzmusik unter Linux

Mixxx, was ist das für ein Player?

Schon vor Jahren habe ich mich damit beschäftigt und meine Auswahlkriterien eines Players beschrieben. Das ideale Produkt fehlte bisher. Dieser Tage ist mir bei der Netzsuche die freie DJ Software Mixxx aufgefallen. Diese gibt es nun schon seit fast 20 Jahren, sie ist ausgereift, komplett frei und Open Source, also FOSS oder FLOSS. Erhältlich ist sie ist für Windows, macOs und verschiedene Linux-Derivate. Die Bedienoberfäche simuliert optisch einen DJ-Controller, sie unterstützt aber auch externe Controller. Bisherige Tests sind so positiv, dass ich meine Erfahrungen mit Mixxx als DJ Player für Tanzmusik unter Linux auf einem Laptop mit zusätzlicher externer Soundkarte mitteilen möchte.

Wofür nutze ich Mixxx?

Ich schreibe auf der Sicht eines engagierten Laien, der technisch interessiert ist und beim Tanzen Erfahrungen mit Playern gesammelt hat, sei es im Verein, bei der virtuellen Milonga, beim Tanztraining, der Party oder zu Hause mit der Musiksammlung. Für einen echten DJ fehlt mir der Background. Hier ein externer Link zum Thema „Wie werde ich DJ?“, der die ganze Problematik schön selbstkritisch beschreibt.

Installation unter Linux

Mixxx kann auch unter Linux Mint 21.3 aus der Synaptic Paketverwaltung oder als Flatpak-Anwendung installiert werden. Letztere hat die Versionsnummer 2.4.0. Das ist mühelos möglich, meine Mixxx-Einstellungen sind weiter unten beschrieben. Zum Vorhören habe ich eine kleine externe USB-Soundkarte Delock 63926 eingesteckt. Sie wird in meinem System auch unter Linux sofort erkannt, kann auch unter Pulseaudio konfiguriert werden.

Selbst JACK als Audio-Server mit geringer Latenz kann unter Pulseaudio bei geöffneter Mixxx-Software angewählt werden. Allerdings müssen dann die Ein- und Ausgabegeräte und der Sink nach JACK entsprechend manuell angepasst werden. Die Mixxx-Sound API „JACK Audio Connection Kit“ konnte ich allerdings nicht aktivieren.

Unabhängig davon ist die Bluetooth-Ausgabe auch sofort verfügbar bzw. wählbar.

Mixxx-Einstellungen Linux Mint, 2 Soundkarten

Bedienung von Mixxx

Die Musikdateien, meist MP3, können insgesamt über Laufwerke hinweg in die Bibliothek eingelesen werden. Der Dateibrowser ist ausgereift, M3U-Playlists sind importierbar, soweit nach Handarbeit die Pfade stimmen. Die Suche-Funktion ist sehr hilfreich. Vorhören funktioniert nach kurzer Konfiguration. Die Datei-Tags sind bequem editierbar. Auch gibt es eine nützliche deutsche Bubble-Help wie früher, die heute bei Android völlig unbekannt ist. Bei den enorm vielen Features von Mixxx ist sie allerdings unerlässlich. Es gibt auch ein deutsches Handbuch für Mixxx in der aktuellen Version 2.4.0, Foren und ein Wiki.

Weitere Erfahrungen

Die Tonhöhensperre (pitch preserve) sorgt für eine erhöhte CPU-Auslastung, ansonsten bleibt sie minimal. Dropouts habe ich nicht bemerkt. Die Überblendung zwischen Titeln mit Pause funktioniert hier mit Auto-DJ wie gewünscht, nachdem ich die Überblendzeit auf „Vollständiger Track“ und – 4 sec z. B. eingestellt habe. DJ-typische Überblendung zwischen Titeln mit Sync und Tonhöhenanpassung interessiert mich nicht so sehr. Sie funktioniert natürlich. Quantize zeigt meist plausible Werte an, allerdings werden als BPM manchmal ihre Vielfachen angegeben. Die Tonhöhenerkennung ist in der Funktion OK, für mich wichtiger bleibt die Tempoeinstellung, die leicht gelingt. Zur Erinnerung hier die damaligen Anforderungen:

Unverzichtbare Features eines Players für Tanzmusik (2020)

  1. Ergonomie der Titelverwaltung
  2. Playlists leicht zu erstellen und zu importieren
  3. Anzeige der MP3-ID, also der Dateiinformation
  4. Anzeige der Sampling rate
  5. Quantisierungsfunktion, Quantization
  6. Anzeige der Geschwindigkeit in BPM
  7. Speed-Einstellung variabel um mehr als +- 8 %.
  8. Letzte Speed-Einstellung des Titels wird benutzt (oder die des Originals).
  9. Pause zwischen den Titeln einstellbar.
  10. Pitch preserve (konstante Tonhöhe) schaltbar.
  11. Fade out auf Tastendruck.
  12. Vorhören über Kopfhörer (New).

Zusammenfassung

Es scheint so, dass Mixxx alle diese Features und Anforderungen mühelos abdeckt. Mixxx als DJ Player für Tanzmusik ist nicht nur unter Linux verfügbar. Die professionell wirkende Software ist vielleicht für die häusliche Musiksammlung überdimensioniert, aber selbst dort tauglich und leicht bedienbar. Gute Software, es gibt sie noch!

Mixxx DJ Player Screenshot

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