Heute ist Landtagswahl in Thüringen. Wenn die Prognosen stimmen, dann kommt es zu einem massiven Rechtsruck. Obwohl sich alle „Altparteien“ mit migrantenfeindlichen Sprüchen hervorgetan haben. Wie danach eine Landesregierung aussehen soll, das bleibt unklar. Was sehr viele Menschen dort dazu bringt, „wütend“ auf nahezu alles zu sein, bleibt mir verborgen. Warum so viele die Nazi-Terminologie aufgreifen, die eigene deutsche Geschichte vergessen, ist mir nicht verständlich. Vielleicht sind es einfach Existenzängste, die sie bewegen. Eine Kerze anzünden für die Menschen in Thüringen, ja auch für alle, vielleicht hilft das. Schaden kann es jedenfalls nicht.
Wir stehen in der Marienkapelle des Mariendomes in Neviges und zünden vor dem eindrucksvollen Glasfenster dort zwei Kerzen an. Dabei denken wir an das, was nicht gut läuft in der Welt. Uns fallen sofort die Toten und Verletzten des IS-Anschlages in Solingen ein. Natürlich denken wir auch an die vielen Vertriebenen, die Menschen, die vor dem Terror und dem Krieg fliehen. Die einfach nur ohne große Not leben wollen.
Sorgen bereiten uns die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, der damit verbundene gegenwärtige fremdenfeindliche Trend, der zunehmende Rechtsradikalismus oder auch der Populismus.
Deutschland ist an einer Zeitenwende angelangt, die nun die gesamte Politik erreicht hat. Die Toten des Nationalsozialismus scheinen einen größeren Teil der Bevölkerung nicht mehr zu interessieren.
An die Kranken denken wir, die Kriegsopfer besonders im Umfeld des Ukrainekrieges, die Vertriebenen, die Hungerleidenden, die Unglücklichen. Die Menschen auch aus unserem Umfeld, die an Krankheiten leiden.
Auch an die Dinge denken wir, die uns selbst beeinträchtigen.
Für alle, die ich in der Auflistung vergessen habe, ist die zweite Kerze da. Eine Kerze anzünden für die Menschen in Thüringen, aber auch für alle.