Gestern war er, der Tag, den wir tatsächlich ohne erneute Infektion mit COVID-19 erreicht haben. Ich hätte das nicht gedacht, da wir diverse Aktivitäten in den letzten Wochen unternommen hatten. Familienfeier, Familienbesuche, Tanzen, Sono-Kursus, Fahrten mit den Öffis, Shopping, Theaterbesuch, die Enkel und mehr. Kein Schnupfen, keine grippalen Symptome, nichts bisher. Unsere vierte Auffrisch-Impfung gegen COVID-19 Variante JN.1 erfolgte, diesmal wieder in Kombination mit der Impfung gegen Influenza 2024/2025 mit der vierfachen Dosis für Oldies (ab 50 Jahren).
Vor etwa 4 Wochen haben wir uns in die Impfliste bei den neuen Hausärzten eintragen lassen. Den Grippe-Impfstoff haben wir in der Apotheke vorbestellt, ihn zur Impfung abgeholt. Dort war die Sache in 15 Minuten erledigt. Mit freundlichem Smalltalk und Einträgen in die Impfpässe. Heute habe ich noch etwas Schmerz am linken Oberarm (Grippe), ich merke sonst nichts, also keine spürbare Allgemeinreaktion.
Eigentlich ist es erstaunlich, dass wir uns innerhalb des letzten Jahres nicht infiziert haben. Denn das RKI schätzt die Inzidenz der tatsächlichen COVID-19 Infektionen derzeit auf 1100 pro 100.000 Personen, was für zu Zeiten der Pandemie ein hoher Wert gewesen wäre. Im Hinblick auf die formal korrekt gemeldeten Fälle mit PCR-Test beträgt die Inzidenz hier ca. 8 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Plausibel wird diese Diskrepanz bei der Betrachtung des Abwassermonitorings des MAGS in NRW für Coronavirus. Hier konnte seit dem Sommer ein starker Anstieg verzeichnet werden. Mehrere Bekannte haben aktuell eine Infektion mit Coronavirus durchgemacht. Einige leiden am Long-Covid-Syndrom, das ist kein Spaß.
Die Frage, in welchem Ausmaß wir nach dem nun 7. Kontakt mit COVID-19, sei es mit verschiedenen Impfstoffen oder einmaliger Erkrankung, noch gefährdet sind, muss vermutlich unbeantwortet bleiben. Ob die vierte Auffrisch-Impfung gegen COVID-19 noch einen messbaren Nutzen hat? Sie schützt uns wohl weiterhin vor einer schweren Infektion und damit hoffentlich auch gegen Long Covid.
Wir werden uns deswegen weiterhin nach den derzeitigen Empfehlungen der StIKo richten, die für Menschen mit erhöhtem Risiko bei einer COVID-19-Erkrankung eine jährliche Auffrischung vorsieht. Der Gesamtnutzen der Impfungen ist unstrittig, denn die Impfkampagne dürfte in Gesamtsicht die Zahl der Todesfälle an der COVID-19-Erkrankung zumindest um 57 % reduziert haben.
Da habe ich doch bei Mastodon einen Post mit einer lustigen Grafik gefunden: COVID-19 Impfnebenwirkungen nach Parteienzugehörigkeit. Die Grünen haben die geringste Nebenwirkungsrate. Aber wen wundert das? Das ist ja nicht das Ergebnis einer randomisierten Doppelblindstudie, nein, das ist das Ergebnis einer Forsa-Telefonbefragung. Und da ist es mit Nebenwirkungen so eine Sache, da das einzig einer subjektiven Angabe entspringt, keinerlei Validisierung. Sinnvoll wäre es sicher, wenn sich alle mal mit dem Placebo- oder dem Noceboeffekt beschäftigen würden.