Am Wortbusch bis Fahrentrappe
Gestern war wieder Wandertag. Und das, obwohl die Temperatur morgens noch bei knapp über null Grad lag. Aber die Sonne scheint schön, es sind Quellwolken am Himmel zu sehen. Nachdem uns das Navi zunächst in die Irre geführt hat, kommen wir mit 10 Minuten Verspätung am Ziel „Wanderparkplatz Am Wortbusch“ an. Dort ist reichlich Platz. Man staunt, dass es nahe bei unseren Großstädten so eine abgelegene Region wie die „Elfringhauser Schweiz“ gibt. Die Temperatur liegt um 13 Uhr schon bei angenehmen 14 Grad C°.
Also auf, die Wanderschuhe an, die dicke Jacke in den Rucksack, und schon gehen wir den Wanderweg im Uhrzeigersinn los. Es geht nun lange nicht sehr steil bergauf. Am benachbarten Jütermannsberg sieht man das Waldsterben 2.0 in enormer Ausdehnung. Auch passieren wir viele Fichtenstämme am Weg, die bereits für den Abtransport gelagert und beschriftet sind. Nach China vielleicht? Oder den USA? Auf so einem Fichtenstamm – ohne Rinde und schon trocken sowie harzfrei – setzen wir uns zum Picknick. Dabei haben wir tolle Übersicht in die „Schweiz“ mit kognitiver Dissonanz durch das Totholz.
Wir folgen zunächst dem Hangweg weiter, biegen irgendwann rechts ab, dann mal links, wo es rechts erheblich bergab geht. Nun geht es schon wieder bergauf, teilweise mit schöner Aussicht. Wir kommen an einem Wohnhaus vorbei. Dort biegen wir rechts ab, dann ein kurzes Stück geteerter Fahrweg. Nun geht es im Wald wieder nach links schräg bergauf. Der Buchenwald mit Ilex im Unterholz ist hier durch die Holzabfuhr aufgewühlt, was auch unseren Wanderpfad betrifft. Nun geht es länger geradeaus am Hang. Schließlich biegen wir scharf nach rechts ab und gehen bergab. Wir nähern uns einem Gehöft mit vielen Maschinen und Geräten, die im Wald abgestellt sind.
Wir folgen dem Wanderweg, der uns recht stark bergab zum Felderbachtal zurückbringt. Links bietet sich eine bequeme Bank mit schönem Ausblick über Fahrentrappe und den Felderbach für ein zweites Picknick an. Scharf nach rechts geht es den Waldweg zunächst sanft und später steiler bergan. Wir biegen nicht nach links ab auf den Weg am Bach entlang, auch nicht nach links zu einem Gehöft. Dort zeigt meine OSM-Karte nämlich eine Schranke. Wir halten uns rechts und gehen bergan, bis wir an der Schutzhütte vorbei auf die Wanderwege A2 bzw A3 treffen. Hier biegen wir an einer wunderbaren Waldlichtung scharf nach links ab.
Rechts sehen wir eine überraschende Ansammlung von weißen Blütenglöckchen. Das sind aber keine Maiglöckchen, denn es riecht kräftig nach Bärlauch oder Zwiebeln. Hier handelt sich also um Wunder-Lauch, Allium paradoxum, mitten im Wald, voll in der Blüte. Die Pflanze stammt übrigens aus dem Kaukasus, ist hier an diesem Standort ein Neophyt, also eine invasive Art.
Wir folgen dem Weg in einer langgezogenen Rechtskurve bergab und erreichen bald wieder unseren Ausgangspunkt.
Es handelt sich um eine sehr naturnahe Wanderung mitten in der idyllischen Elfringhauser Schweiz. Leider wird sie durch das Waldsterben 2.0 etwas kompromittiert.