Vorsicht, Schimmelbildung möglich?
Überall gibt es derzeit Tipps zum Energiesparen, gerade auch durch tiefere Zimmertemperaturen. Bis zu 6 % sollen sich pro Grad Absenkung einsparen lassen. Das führt natürlich zu kritischen Stimmen. Achtung, es gibt den Taupunkt! Im Netz kursieren derzeit Panikmeldungen über drohende Schimmelbildung in den zu kalten Räumen. Sogar die Nachtabsenkung einer Heizungsanlage sei gefährlich.
Ich habe mich deshalb auch mal mit Begriff des „Taupunktes“ beschäftigt. Gemeint ist die Bildung von nassen Oberflächen, wenn warme, feuchte Raumluft auf kühle Wände trifft und dort kondensiert. Sie merken schon: Es betrifft hier fast nur ältere Gebäude mit geringerer Wärmeisolation. Besonders wichtig sind dabei „Kältebrücken“ in Ecken oder an Stoßfugen. Gefährdet sind auch Innenraum-Isolierungen mit Rigipsplatten, die den Taupunkt auf die versteckte innere Oberfläche der Außenwand verlagern können.
Noch eine Erkenntnis: Würden in Altbauten die alten Fenster unkritisch durch solche mit optimaler Wärmeschutzverglasung ersetzt, die Wände aber im alten Zustand belassen, können Probleme auf den normalen Innenwänden entstehen. Die tiefsten Temperaturen im Raum lägen dann in der Heizsaison nicht auf der Verglasung, sondern irgendwo an Außenwänden. Kondensation bzw. Nässe würde dann hier auftreten.
Die Idee des Taupunktes in Innenräumen hat offensichtlich bereits viele Menschen erreicht. So sind preiswerte chinesische Taupunkt-Messgeräte bei Ebay Deutschland ausverkauft. Was also tun? Einfach wieder die Heizung anschalten? Oder Augen zu und durch?
Kontrolliertes Lüften scheint eine der Lösungen zu sein, auch Stoßlüften genannt. Wäschetrocken in ohnehin feuchten Wohnräumen soll sowieso besser vermieden werden. Ich staune, dass ich in der Waschküche im Keller noch nie feuchte Wände erlebt habe, obwohl die Temperatur hier bis auf 12 °C an der Wand absinkt. Die Tabelle unten zeigt mir, warum bisher nichts passiert ist. Wegen der öffentlichen Hysterie habe ich die Menge des Trockengutes pro Raum aber vermindert. Und mir einfache Hygrometer gekauft. Ich verwende für Temperaturmessungen der Wände ein Distanzthermometer.
Obige Tabelle habe ich aus Daten einer seriösen Quelle erstellt. Die Konsequenz daraus ist wie folgt: Solange die Luftfeuchtigkeit ≦ 60 % bleibt, ist der Taupunkt zumindest in meinem Haus in allen Räumen immer ausreichend weit entfernt. Schimmel und dunkle Flecken treten dann eher nicht auf. Elektrostatische Phänomene bei Staub in der Luft haben hiermit nichts zu tun. Also gilt es nur, den Anstieg der Luftfeuchtigkeit durch gezieltes Heizen und eventuell Lüften zu vermeiden.
Das Risiko von Feuchtigkeitsschäden bei geringerem Heizen ist bei gewisser Vorsicht doch nicht so hoch.
Energiekosten und der gegenwärtige Krieg Russlands gegen die Ukraine bewegen mich,
das zu tun, was aus Umweltgründen überfällig war.