Das Internet hat sich Filterblasen gelaufen!
So habe ich es neulich im RGA gelesen. Hier schreibt der renommierte Journalist Imre Grimm, der Artikel ist auch im RND erschienen: Social Media seien in der Identitätskrise. Das klingt erst einmal spannend. Wo wir doch fast alle stundenlang mit unseren Handys online sind, und das beinahe jeden Tag.
Die digitale Welt habe sich Filterblasen gelaufen. Das ist lustig formuliert, als ob es Oliver Welke geschrieben hätte. Musk hat gerade den Börsenwert von Twitter halbiert. Trump darf wieder auf allen Kanälen wüten. Offensichtlich wankt da gerade etwas.
Zuckerberg ist sich mit Meta auch nicht mehr sicher. Der Börsenwert seines Unternehmens sinkt und sinkt, bereits um 60 %, es produziert derzeit echte Verluste. Mark Z. träumt vom Neustart mit einem einfachen textbasierten System wie Mastodon. Ohne all die Fehler seiner aktuellen Systeme. Bei Meta ist derzeit unklar, wofür das wirklich gut sein könnte. Schlägt denn der Blitz zweimal an der gleichen Stelle ein? So die Metapher von Herrn Grimm.
Bei Facebook werden mir in der Timeline immer weniger werdender Posts meiner „Freunde“ gezeigt, stattdessen fast nur noch Werbung! Die vielen meist repetitiven Gruppenposts (Tango, WordPress, WordPress Security, Tanzmusik, Tanzen) sind auch nicht der große Renner. Die App Facebook ist heutzutage so verzweigt, dass sie kaum noch bedienbar ist. Einer meiner „Freunde“ teilt eben tatsächlich Putin-Troll-Hate gegen Selenskyj! Soll ich das melden? Ich entscheide mich für DNFTT, also den Unsinn zu ignorieren. Einen anderen „Freund“ mit ständigen religiösen Posts habe ich auf lautlos geschaltet.
Meine ehemaligen KollegInnen scheinen FB auch nicht mehr zu verwenden. Auch habe ich bis auf obigen Post lange keinen Hate mehr gesehen, vermutlich weil ich ihn früher konsequent gemeldet habe. FB weiß genau, was ich nicht sehen will, produziert mir somit meine eigene Blase. Aber bringt es das wirklich? OK, an Geburtstage erinnert zu werden, das ist schon ganz nett. Aber dafür sind Smartphone und Rechner von Meta für den Datenklau kontaminiert.
Zu Twitter und Instagram kann ich nicht viel sagen. Twitter soll voll von Hate sein, Instagram überquellen von viel zu schönen Menschen. YouTube besteht nach meinem Eindruck im Wesentlichen aus Werbung und Podcasts. Also Selbstdarstellung. Podcasts, nein danke! So ist meine Devise.
Bei YouTube gilt das Urheberrecht eines Großunternehmens, also ist hier vieles erlaubt, was sonst streng verboten ist. Das viele Geld von Google regelt das schon. Lizenzverletzung ist nur etwas für die normalen Bürger. Hits und Filme ohne YouTube teilen, das geht privat gar nicht. In meinem Blog muss ich mich wirklich konzentrieren, um keine Rechtsverstöße zu produzieren. Auf Social Media ist das fast völlig egal. Ich finde die Diskrepanz skandalös!
Der Hype um die großen Player der Social Media soll nach Herrn Grimm seinen Zenit überschritten haben. Social Media seien in der Identitätskrise. Andererseits hat RTL gerade eine Reihe von sogenannten Influencern als C-Promis für Let’s Dance eingekauft. Die sollen Millionen von Followern haben. Warum eigentlich? Was ist denn deren Botschaft, außer nett auszusehen? Und dann viel Geld verdienen mit product placement. Diese YouTuber sind nichts für mich.
Erlebt haben wir schließlich schon den Aufstieg und den Niedergang zahlreicher Internet-Plattformen. Es herrscht da ein reges Kommen und Gehen. Wir sind gespannt, was aus der Identitätskrise der heutigen Social Media noch wird!