Eigene Erkrankung
Heute ist der 7. Tag unserer Erkrankung. Der Zenit lag am 2. bzw. dem 4. Tag. Unsere Schnelltests waren ab dem 2. Tag positiv, bei mir zunächst nur schwach. Aber was dann kam, war eine Atemwegserkrankung, wie wir sie in dieser Schwere seit Jahrzehnten nicht mehr hatten. Es ist bei uns bisher nicht verlaufen, wie bei einer einfachen Erkältungskrankheit, wie mir die freundliche Frauenstimme an der Corona-Hotline der Stadt Remscheid erklären wollte. Eine Meldepflicht gäbe es nicht mehr, meinte sie. Ich habe mich bedankt und aufgelegt. Das RKI sieht das anders. Eine COVID-19 Erkrankung mit definitionsgemäß mildem Verlauf ist für mich kein Spaß, soviel vorweg.
Zwei oder drei Tage mit Fieber bis 38,8 °C, Schläfrigkeit, sehr schmerzhafter produktiver Husten, ausgesprochen schmerzhafter „rauer“ Hals, Schlafstörung durch den Husten, fehlender Appetit. kein Schnupfen, aber Darm- und Blasenbeschwerden.
Merkwürdige Schmerzen im Kopf, an Zähnen und Gelenken sowie bei mir Herpes labialis als früher Infektindikator kamen hinzu. Später hatte ich auch meine übliche Sinusitis sowie eitrigen Auswurf.
Mit einem vor 3 1/2 Jahren erworbenen Finger-Oxymeter konnte ich beweisen, dass die Sauerstoffsättigung im Blut mit 97 % immer normal war. Luftnot im eigentlichen Sinne hatten wir bisher auch nicht. Das Ganze nennt man somit per definitionem COVID-19 Erkrankung mit mildem Verlauf.
Behandlung
Behandelt haben wir die Symptome mit Naproxen in niedriger Dosis samt PPI-Schutz sowie mit Eukalyptus-Bonbons. Kleine und leichte Mahlzeiten konnten wir einnehmen. Am 7. Tag besteht noch hin und wieder Husten mit zähem Auswurf, nicht eitrig. Es bestehen keine Schmerzen mehr. Meine Blutdrucktabletten habe ich heute wegen leichten Kreislaufbeschwerden und niedrigem Blutdruck weggelassen, dazu mehr Flüssigkeit zu mir genommen. Den Corona-Schnelltest haben wir bisher nicht wiederholt.
Soziale Konsequenzen
Aus Sicherheitsgründen und wegen dieser Beschwerden haben wir sämtliche Tanzveranstaltungen dieser Woche sowie zwei geplante Partys mit vielen wichtigen Kontakten abgesagt. Schade ist das schon. Stattdessen Isolation und verminderte Aktivität insgesamt.
Impfung
Die geplanten Corona-Impfungen mit dem aktuellen Impfstoff gegen die Omikron-Variante XBB1.5. habe ich natürlich auch abgesagt. Merkwürdig, dass diese nicht Anfang Oktober durchgeführt wurde, obwohl ich extra darum gebeten hatte. Zumal die letzte Impfung vor einem Jahr nicht optimal mit einem Omikron BA.1-Impfstoff erfolgte. So richtig klar ist mir die aktuelle Impfstrategie unserer Praxis gegen Corona nicht. Entweder will man jemand davor schützen oder nicht. Selbst einem schwerkranken Bekannten sei, allerdings nicht in dieser Praxis, sogar von der Auffrisch-Impfung abgeraten worden.
Aktuelle Zahlen
Nun zu den aktuellen Coronazahlen. Die im Eintrag „Coronavirus im Herbst 23“ genannten Quellen halte ich für nicht sehr hilfreich, bis auf die Häufigkeitsangaben für die Älteren und die Angaben für die Intensivbehandlungen. Konsequente Meldungen von Erkrankungsfällen bei Jüngeren scheint es nicht mehr zu geben. OK, wenn die Zahlen für Sterblichkeit und Intensivbehandlungen dennoch niedrig bleiben, ist das akzeptabel. Vielleicht sollte das Meldewesen einmal in die heutige Realität gebracht werden. Und die öffentlichen Institutionen mit den aktuellen Regeln versorgt werden. Die Hälfte der aktuellen Fälle sollen durch den Omikron Subtyp EG.5 (genannt Eris) verursacht sein. Der Subtyp BA.2.86 (Pirola) ist international auf dem Vormarsch. Er weist ungewöhnlich viele Mutationen auf
Einschätzung
Infektionskrankheiten habe eine Bedeutung bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankung. Deswegen finde ich die gegenwärtige Nonchalance gegenüber Coronavirus nicht angemessen. Außerdem halte ich die COVID-19-Erkrankung selbst mit mildem Verlauf nicht für einen Spaß, den man jemandem einfach so zumuten möchte. Eher für eine Körperverletzung, wenn die Übertragung durch Nachlässigkeit oder gar Absicht erfolgt. Zwei bis vier Wochen und mehr für Erkrankung und Rekonvaleszenz sind schließlich keine Kleinigkeit. Von Long Covid habe ich hier nicht einmal gesprochen.
Nach 15 Tagen ist mein C-Test nun negativ. Anscheinend habe ich noch Paukenergüsse bds., denn mit Hören ist es noch nicht optimal. Ich bilde mir ein, noch ein leichtes Krankheitsgefühl zu haben. 2 Wochen Schonung haben halt Folgen.