Die Besonderheit der Region bei Erwitte und Anröchte sind die Trockentäler, die auch als Schledde bezeichnet werden. Ohne Wasser sind sie mehr als die Hälfte des Jahres. Dabei sind sie bis etwa 50 m tief eingeschnitten im Vergleich zum Geländelevel der Umgebung. Diese Täler sind urwüchsig, sie enthalten unkultivierte Vegetation, ja Biotope in einer stark zersiedelten, industriell und agrarisch geprägten Karstregion. Doch nun kommt die erste Wanderung von Berge aus durch das Tal der Pöppelsche und der Gülle. Über die mit Buchen bewaldete Anhöhe und später offene Felder geht es zurück. 10 km Weg liegen vor uns bei etwa 180 Höhenmetern.
Wir starten bei bestem Wetter vom Wanderparkplatz am Michaelisweg aus und gehen den Obstbaumweg immer bergauf. Hier stehen teils uralte Bäume, die allerdings keine Früchte tragen. Es könnte sich um alte Birnbäume handeln. Im Tal unten sieht man eine Kuhherde auf der Weide. Kälber springen herum. Irgendwie beruhigend.
Wir erreichen eine feuchte Senke mit Mücken in Pfützen. Links von uns liegt die Pöppelsche. Kein Wasser darin, dafür ist der Grund mit Steinen bedeckt. Eigentlich sollte es bald nach rechts auf Geli’s Pättken weitergehen. Das ist aber im unteren Bereich wegen umgestürzter Bäume unpassierbar. Hier treffen wir einen Zeckensammler und seine Partnerin. Es ergibt sich ein interessanter Dialog. Wir gehen anschließend etwa 300 m geradeaus und bergauf, biegen an einer Schonung rechts ab. Es nun geht bequem auf einem Pfad bergab. Bald erreichen wir im Tal das Geli’s Pättken und gehen links.
Es folgen zwei Baumstammbrücken über Trockenbäche, die Pöppelsche. An einer Auenwiese links vorbei geht es kurz bergauf und dann links. Über einen schönen Pfad im Buchenwald erreichen wir bald eine Kreuzung von festen Fahrwegen. Hier gibt es genügend Bänke und eine Infotafel.
Nach einer Pause gehen wir halblinks im Tal weiter auf festem Fahrweg. Achtung, Autos! Später geht es an einer Abzweigung links bergauf, mit bald sehr schöner Aussicht. Hier befindet sich links ein Waldlehrpfad, den wir natürlich besichtigen. In dessen halber Länge geht es etwas versteckt ab zu einem idyllischen Pfad durch hohen Buchenwald.
Wir gehen dann links und bergab, an einer Kreuzung sind Waldarbeiter mit einem Harvester und weiteren Geräten aktiv. Dann kreuzen wir das Trockental der Gülle, einen Zufluss der Pöppelsche. Anschließend geht es im Bogen bergauf. Wenn wir schon in der Ferne durch den Wald Häuser von Nettelstädt sehen können, geht es nach links und beständig bergab. An einer hohen, beschnitten Eiche führt der Weg eben rechts vorbei.
Es geht zunächst wieder durch schönen und hohen Buchenwald, der teilweise einen echten Grasteppich besitzt. Ab dem Waldrand gehen wir durch offene Felder bergab. Eine schöne Aussicht hat man hier, wirklich.
An der Landesstraße nach Berge angekommen geht es links über die Brücke über die Pöppelsche, dann links und ordentlich bergauf bis zum Wanderparkplatz zurück. Es war eine wirklich idyllische Wanderung von Berge durch die Pöppelsche, ein idyllisches Gelände insgesamt. Wir von mir erhofft, handelt es sich bei den Schledden um sehenswerte Biotope. Wanderer treffen wir hier fast keine. Offensichtlich ist das hier eine Region eher für Radfahrer.
Am Wanderparkplatz hat der Verein Pro-Berge.de eine Infotafel aufgestellt, die auf 8 lokale Wanderungen mit vorbereiteten GPS-Daten hinweist. Die sind auch nötig, da es fast keine Beschilderungen für Wanderer gibt.